Die Ausgangslage an den Kapitalmärkten ist derzeit nicht einfach. Konnten Anleger und Anlegerinnen nach dem Corona-Crash 2020 eine regelrechte Aktienrallye miterleben, die nur eine Richtung – nach oben – kannte, muss nun auch der letzte Optimist feststellen, dass die derzeitigen Belastungsfaktoren ihren Tribut einfordern. Die anhaltend erhöhte geopolitische Unsicherheit, bedingt durch den Ukraine-Krieg, der Inflationsdruck mit regelrechten Preisexplosionen, die Zinswende sowie aufkommende Wachstumssorgen sind eine starke Belastung. Ein Blick ins Depot ist aktuell sicherlich nicht leicht und führt vermutlich zu einem verminderten Serotonin-Ausstoß. Und von Entspannung kann keineswegs die Rede sein. Führten in den letzten Wochen allen voran die Inflationssorgen zu Bedenken, wandelt sich der Fokus mittlerweile in Richtung Wachstumssorgen.

INFLATION STEIGT AUF 7,9 PROZENT

Die Teuerungswelle der Verbraucherpreise stellt derzeit ein globales Problem dar. Insbesondere über gestiegene Transport- und Nahrungsmittelkosten ist der Inflationsdruck auch in Schwellenländern ein Thema, was sich auf das Konsumverhalten und das Wachstum auswirkt. In Brasilien z. B. lag die Inflationsrate im April bei über 12 Prozent. Auch in Deutschland stieg die Inflationsrate im Mai weiter auf 7,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 1981. Im April lag der Wert noch bei 7,4 Prozent. Besonders die Kosten für Energie (+ 38 Prozent) waren erneut Treiber der Inflation. Aber auch Nahrungsmittelpreise zogen mit einem Plus von 11 Prozent überdurchschnittlich an. Experten gehen davon aus, dass der Inflationsdruck vorerst hoch bleiben wird. Für 2022 erwartet die Bundesbank eine Inflation von durchschnittlich 7 Prozent. Bundesbankpräsident Joachim Nagel geht davon aus, dass die Teuerungsrate erst im kommenden Jahr wieder zurückgeht.

ZINSSCHRITTE IM ANFLUG

Die steigenden Inflationsraten haben die Notenbanken auf den Plan gerufen. Bei der Europäischen Zentralbank mehren sich die Anzeichen für eine baldige Zinserhöhung. Angespornt vom steigenden Tempo der Normalisierung der Goldpolitik in den USA erwarten Volkswirte, dass die EZB noch im Juli den Leitzins erhöht, gefolgt von zwei weiteren Zinsschritten bis Ende des Jahres. Damit wird die seit 16. März 2016 stehende 0 Prozentmarkte erstmals wieder durchbrochen. 2023 dürften dann weitere 2–3 Erhöhungen folgen.

Insgesamt stellen sich die Zinssätze aus Verbrauchersicht derzeit mitunter paradox dar. Während Sparer auf dem Tagesgeldkonto nach wie vor keinen Zinsen erhalten oder sogar Strafzinsen zahlen, müssen Kreditnehmer tiefer ins Portemonnaie greifen. Beispielsweise sind die Bauzinsen seit Anfang des Jahres um gut 2 Prozentpunkte gestiegen.

WIRTSCHAFT mit WACHSTUMSSORGEN

Die derzeit dominierenden geopolitischen Unsicherheiten rund um den Ukraine-Krieg wirken sich insbesondere auf das Konjunkturbild in Europa aus. Gerade durch die höhere Abhängigkeit im Energiesektor von Russland und den Auswirkungen des Krieges trifft es den europäischen Kontinent härter als andere Wirtschaftsregionen. Ein größerer Wirtschaftseinbruch wird aktuell nicht erwartet, da sich vor allem nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen eine Erholung im Dienstleistungssektor abzeichnet. Darauf deutet auch der Ifo-Geschäftsklimaindex hin, ein viel beachteter Indikator, der die gegenwärtige Geschäftslage und Erwartungen von über 9.000 Unternehmen in Deutschland abbildet. Nach 91,9 Punkten im April stieg der Index im Mai auf 93,0 Punkte. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich demnach etwas aufgehellt. Zufriedener waren die hiesigen Unternehmen besonders mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen dagegen sind weiterhin von Skepsis geprägt. Insgesamt zeigt sich die deutsche Wirtschaft als robust. Allerdings kann sich die Situation mit einer weiteren Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine oder eines Energielieferstopps seitens Russland schnell ändern.

ENTWICKLUNGEN AM KAPITALMARKT

Der Krieg in der Ukraine mit all seinen sicherheitspolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sowie die fortdauernde geldpolitische Straffung sorgt auch weiterhin für Turbulenzen an den Finanzmärkten. An den Aktienmärkten ist mit der rückläufigen Gewinndynamik und den eher Verhaltenen Aussichten Geduld und ein langfristiger Fokus gefragt. Im Gesamtbild bleibt die Lage somit dynamisch und ist von stärkeren Kursbewegungen gekennzeichnet. Eine sichere Antwort darauf, wie es an den Kapitalmärkten weitergeht, gibt es derzeit nicht. Eins ist jedoch klar: Der Kapitalmarkt bleibt auch weiterhin die beste Lösung, um langfristig Vermögen aufzubauen.

Sparplan sorgt für Entspannung

Gerade in solchen turbulenten Zeiten zeigt sich der Vorteil eines Sparplans zum langfristigen Vermögensaufbau: Mit einem Sparplan erhältst du über die Zeit einen sehr guten Durchschnittspreis. Wenn die Kurse niedrig sind, können mehr Anteile gekauft werden, wenn sie hoch sind, weniger.

Über einen längeren Anlagehorizont kannst du so mit einer professionellen Anlagestrategie die Renditechancen der Kapitalmärkte optimal nutzen. Dazu empfiehlt sich, das eigene Portfolio global und über unterschiedliche Anlageklassen hinweg aufzustellen, um das Risiko bestmöglich zu reduzieren. Genau das tun wir bei VisualVest. Unsere Anlagestrategien sind auf bis zu 8 unterschiedliche Anlageklassen weltweit über unterschiedlichste Branchen und Regionen investiert. Das ist die beste Möglichkeit um dein Chance-Risiko-Profil zu optimieren.

Die Geldanlage in Fonds ist immer auch mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung, die zukünftige Wertentwicklung kann von dieser Performance abweichen. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.