KAPITALMARKT2GO – DAS WICHTIGSTE IM VIDEO

In der neuen Ausgabe Kapitalmarkt2Go erfährst du alles Wichtige zu den aktuellen Entwicklungen von Max Holzer, Geschäftsführer und Portfoliomanagement-Experte von VisualVest.

HOHE UNSICHERHEIT BELASTET KAPITALMÄRKTE

Das 2. Quartal war durch und durch von Belastungsfaktoren geprägt, die sich auf die Kapitalmärkte und damit sicherlich auch auf die Nerven vieler Anleger auswirkten. Die hohe Inflation, Leitzinserhöhungen und in der Konsequenz höhere Kreditzinsen, dazu geopolitische Unsicherheiten – gemeinsam haben diese Faktoren das weltweite Wachstumstempo eingebremst und für Rezessionsängste gesorgt. Die Wirtschaft befindet sich derzeit in einem dauerhaften Stresstest. Eine Aufholjagd und das Abarbeiten von vollen Auftragsbüchern, die sich aufgrund von Lieferengpässen in 2021 angestaut haben, geriet abermals durch den Ukraine-Krieg ins Stocken. Gleichzeitig dämpften hohe Preissteigerungen die Konsumlaune. In Deutschland erreichte diese den tiefsten Stand seit 1991.

INFLATION WEITER IM Höhenflug

Die hohe Inflation war in den vergangenen drei Monaten das dominierende Thema. Rund um den Globus sind die Inflationsraten weiter angestiegen. Der Grund: Ein knappes Güterangebot trifft auf eine robuste Nachfrage. In Deutschland und den USA lagen die Preissteigerungen zweitweise über 8 Prozent höher als im Vorjahr. Hierbei spielen insbesondere Sondereffekte, bedingt durch den Ukraine-Krieg, eine große Rolle. Der Krieg und die verhängten Sanktionen haben zu Knappheiten auf den Rohstoffmärkten geführt, die hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise nach sich ziehen. Besonders angespannt ist die Situation beispielsweise auf dem globalen Weizenmarkt, da Russland und die Ukraine zu den fünf größten Exporteuren zählen. In Deutschland sind die Preissteigerungen besonders im Energiebereich spürbar.

NOTENBANKEN IM INFLATIONSKAMPF

Angesichts der anhaltend hohen Inflation legen die Notenbanken ihren Fokus zunehmend auf die Inflationsbekämpfung. Die US-Notenbank Fed hatte bereits im März mit einer ersten Zinserhöhung reagiert. Im Mai und Juni folgten dann noch größere Zinsschritte, sodass der Leitzins in den USA in den letzten vier Monaten von 0,25 % auf derzeit 1,75 % angehoben wurde. Und auch im Euroraum plant die Europäische Zentralbank (EZB) eine erste Zinserhöhung von 0,25 Prozentpunkten im Juli. Im Jahresverlauf werden sowohl in den USA als auch im Euroraum vier weiterer Zinsanhebungen erwartet.

ALLE ANLAGEKLASSEN MIT VERLUSTEN

Das Zusammenspiel aus Inflation, Zinsanstiegen, geopolitischen Unsicherheiten und Konjunktursorgen hat bei allen Anlageklassen im 2. Quartal deutliche Spuren hinterlassen. Die Wertentwicklung reichte von -13,3 % bis -0,2 % – (fast) alle Anlageklassen haben deutlich an Wert verloren.

Die Anleihen aus den Schwellenländern (-13,3 %) mussten durch die steigenden Zinsen und geopolitischen Risiken wieder deutliche Kursrückgänge hinnehmen. Bei den Aktien aus den Industrieländern (-11,9 %) sorgten neben den Zinsanstiegen insbesondere die Rezessions- und damit Gewinnsorgen für eine starke negative Wertentwicklung. Es folgen die globalen Hochzinsanleihen mit -10,1 Prozent und die Rohstoffe mit -8,2 Prozent. Im Anleihebereich konnten die globalen Staatsanleihen (-5 %) relativ gesehen noch das beste Ergebnis erzielen. Wichtig hierbei: Die durch den Zinsanstieg bedingten Kursverluste der Anlageklasse Anleihen bedeuten höhere Erträge für die Zukunft. Die Anlageklasse des Quartals ist der Geldmarkt, der ein kleines Minus von -0,2 Prozent verzeichnet.

PERFORMANCE DER VISUALVEST-PORTFOLIOS

In diesem schwierigen Kapitalmarktumfeld gab es keine Möglichkeit, sich einer negativen Wertentwicklung zu entziehen. Alle Portfolios mussten im zweiten Quartal 2022 deutliche Verluste hinnehmen: Die VestFolios erzielten eine Netto-Wertentwicklung von -3,8 % bis -10,2 %. Bei den GreenFolios reichte die Netto-Wertentwicklung von -4,8 % bis -11,7 %. Das heißt: Je höher die Aktienquote und je geringer die Geldmarktquote in den Portfolios, desto negativer war die Wertentwicklung.

AUSBLICK

In Anbetracht der aktuellen Belastungsfaktoren bleibt der Ausblick für das wirtschaftliche Umfeld und die Kapitalmärkte schwierig. Die hohen Unsicherheiten bei den Schlüsselfaktoren Inflation, Wachstum und Geldpolitik lasten auf den Schultern der Kapitalmärkte. Allerdings dürfte die abnehmende Wirtschaftsdynamik langsam einen stetigen Rückgang der hohen Inflationswerte bewirken. Zudem sollten sich anhaltende Lieferproblematiken im Jahresverlauf verbessern, was zu einer Entspannung auf der Angebotsseite führen dürfte.

Die Notenbanken werden den geldpolitischen Straffungspfad weiterhin bestreiten. Ihre Mission lautet ja, dem steigenden Inflationsdruck entgegenzuwirken. Entscheidend ist hierbei, dass die Leitzinserhöhungen die Inflation bekämpfen, aber gleichzeitig die Konjunktur dadurch nicht zu stark belasten. Denn nur dann werden die Unternehmen auch Gewinnsteigerungen erzielen können. Sollte den Notenbanken dieser Balance-Akt gelingen, dürfte das nächste Halbjahr erfolgreicher verlaufen.

Insgesamt ist die Situation nicht einfach. Es heißt, einen kühlen Kopf zu wahren und langfristig zu denken. Unser Geschäftsführer und Portfoliomanager Max Holzer sagt zur aktuellen Situation: „Es gibt wieder Zinsen und das ist langfristig eine gute Nachricht für die zukünftige Wertentwicklung. Und wenn du dann noch dein Portfolio ausgewogen und global aufstellst und Sparpläne zum Anlegen nutzt, bist du bestens gerüstet, um langfristig von den Renditechancen der Kapitalmärkte zu profitieren.“

Den nächsten Rückblick zum Kapitalmarkt gibt es im Oktober. Abonniere unseren Newsletter und bleibe über alle Entwicklungen auf dem Laufenden. Anmelden kannst du dich ganz unten auf dieser Seite.

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