Kapitalmarkt-Update 09/2025

Was hat die Märkte im August bewegt und wie hat sich das auf die verschiedenen Anlageklassen ausgewirkt? Hier erfährst du das Wichtigste kompakt zusammengefasst.
Themen diesen Monat
Trotz pausiertem Zollstreit zwischen USA und China bleibt die Wirtschaftslage insgesamt anspruchsvoll
Positive Entwicklung von Aktien- und Anleihenkursen durch Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA und starke Technologiewerte im KI-Sektor
Portfoliomanagement: „Im August gab es wieder etwas mehr Rückenwind und die Aktienmärkte verzeichneten in den vergangenen Wochen neue Allzeithochs. Doch aufgrund der vielen Belastungsfaktoren, die sich unter der Oberfläche befinden, ist das aktuelle Umfeld mit Vorsicht zu genießen.“
Aktuelles vom Kapitalmarkt
Die Aktienmärkte in den USA und Japan verzeichneten in den vergangenen Wochen neue Allzeithochs. Dabei bleibt die innenpolitische Lage der USA weiterhin angespannt: Insbesondere die hohen Importzölle und Trumps rigorose Migrationspolitik bremsen das US-Wirtschaftswachstum und treiben die Inflation an. Obwohl die Auswirkungen der Zollpolitik weniger stark ausfallen als zunächst erwartet, wird bis Ende 2025 ein Anstieg der Kerninflation um + 3,3 % prognostiziert.
Unter der US-Wirtschaftspolitik leidet auch die deutsche Konjunktur, die sich nach den Vorzieheffekten bei den Exporten im ersten Halbjahr wieder deutlich abkühlte. Eine bessere Planbarkeit und unter Erwartung liegende Zölle in manchen Sektoren, etwa bei Autos, sorgen aber für Zuversicht. Die US-Zölle haben bisher kaum Einfluss auf die Euro-Inflation.
Auch Chinas Konjunktur kühlt sich ab. Grund hierfür ist vor allem die schwache Binnenwirtschaft. Hinzu kommt der ungelöste Zollstreit mit den USA: Trump schob zuletzt am 12. August die angedrohten 100 % Zölle um weitere 90 Tage auf. Insgesamt sprechen die schwache Binnenwirtschaft und anhaltende Zoll-Unsicherheit für eine Fortsetzung der Schwächephase im zweiten Halbjahr.
Doch warum erreichen die globalen Aktienmärkte neue Höchststände, während es unter der Oberfläche brodelt? Die wesentlichen Gründe hierfür sind Zinssenkungshoffnungen der Fed im September sowie der anhaltende KI-Hype. US-Technologieriesen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, wie Meta oder Microsoft, legten hervorragende Zahlen vor und zeigten, dass der durch den chinesischen Konkurrenten DeepSeek ins Stocken geratene KI-Bereich wieder auf der Erfolgsspur ist.
Aktien, Anleihen & Co.
Aktien: Die globalen Aktienmärkte konnten in den vergangenen Wochen weiter zulegen, zuletzt dank der Aussicht auf Leitzinssenkungen in den USA im September dieses Jahres. Wichtigste Treiber waren erneut die Technologiekonzerne aus dem Bereich Künstliche Intelligenz.
Die europäischen Börsen verzeichneten in den vergangenen Wochen ein leichtes Wachstum, blieben aber hinter den US-Börsen zurück. Die Gewinnaussichten in Europa sind verhalten, nicht zuletzt aufgrund des schwachen US-Dollars. Im kommenden Jahr sollte sich die Lage aber bessern. In Japan stieg der Nikkei 225 nach den Oberhauswahlen und dem Zoll-Deal mit den USA am 18. August auf ein neues Jahreshoch.
Anleihen: In den vergangenen Wochen entwickelten sich die Rentenmärkte insgesamt freundlich, wobei die Renditen von US-Staatsanleihen und Schwellenländerpapieren sanken, während deutsche Anleihen leicht zulegten. Unternehmensanleihen erzielten in den USA höhere Kursgewinne als im Euroraum, und innerhalb der Währungsunion schnitten hochverzinste Titel besser ab. Getrieben wurde die Entwicklung vor allem durch Hoffnungen auf eine US-Zinssenkung im September sowie durch moderat ausgefallene Inflationsdaten.
Aus dem Portfoliomanagement
Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin im Spannungszustand, befeuert durch die US-Politik. Der Zollstreit mit China ist aktuell pausiert, könnte ohne Lösung jedoch jederzeit neu entfachen und für Unruhe an den Aktienmärkten sorgen. Auch Deutschlands Konjunktur wird durch die US-Zölle geschwächt, sollte sich jedoch in absehbarer Zeit wieder stabilisieren.
Trotz der vielen Belastungsfaktoren scheinen sich die Anleger*innen auf die erhofften Zinssenkungen der Fed und die positive Entwicklung aus dem KI-Sektor zu konzentrieren. Im Hintergrund ist das aktuelle Umfeld jedoch mit Vorsicht zu genießen. Ein Ende des Ukraine-Kriegs scheint noch in weiter Ferne zu sein. Die Zolldeadline zwischen China und den USA wurde verschoben. Gleichzeitig erhöhen die Zölle die Preise und wirken sich negativ auf das Wachstum aus. In Summe also eine weiter herausfordernde Situation, die wir aus dem Portfoliomanagement heraus engmaschig beobachten.
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