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Verfasst am: 7.8.2025

Kapitalmarkt-Update 08/2025

Bär und Bulle

Was hat die Märkte im Juli bewegt und wie hat sich das auf die verschiedenen Anlageklassen ausgewirkt? Hier erfährst du das Wichtigste kompakt zusammengefasst.

Themen diesen Monat

  1. Handelsabkommen zwischen USA und EU bringt leichte Entspannung

  2. Stabile Konjunkturlage und Einigung im Zollstreit haben Aktienkurse im Juli unterstützt. Renditen langlaufender Anleihen ziehen durch steigende Staatsverschuldung weiter an.

  3. Portfoliomanagement: „Insgesamt bleibt das Marktumfeld weiter anspruchsvoll. Zwar hat die Unsicherheit durch den EU-USA-Deal ein Stück abgenommen, aber statt einer ruhigen Sommerphase ist weiterhin mit anhaltenden Schwankungen zu rechnen.”

    Aktuelles vom Kapitalmarkt

    Der Handelskonflikt hält die Weltwirtschaft weiter in Atem. Nach der Einigung zwischen den USA und Japan gab es Ende Juli nun auch den erhofften Deal mit der EU: Statt der befürchteten 30 % Zölle auf EU-Importe in die USA sind es nun 15 % auf zahlreiche europäische Produkte, darunter auch der Auto- und Pharmasektor. Die EU wiederum verspricht Ausgaben in Milliardenhöhe zugunsten der USA. Darunter 750 Milliarden US-Dollar für Energieimporte, weitere 600 Milliarden US-Dollar an Investitionen in den USA sowie den Kauf von US-Rüstungsgütern.

    Damit haben sich die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA, wie zu erwarten, verschlechtert und stellen insbesondere exportorientierte Unternehmen in Europa vor Herausforderungen. Insgesamt fallen die Belastungen für die Konjunktur jedoch überschaubar aus und zumindest hat die Unsicherheit vorerst spürbar abgenommen.

    Auf US-Seite stehen die negativen Effekte auf Inflation und Wachstum, die sich aus den Handelskonflikten ergeben, noch aus und dürften zeitversetzt eintreten. Bereits im Juli deuteten zumindest die US-Inflationsdaten eine steigende Tendenz an. Zwar mindern nun die neuen Zolleinnahmen das Haushaltsdefizit der USA, jedoch wird der Effekt durch rückläufige Steuereinahmen infolge von Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ (OBBB) mehr als überboten. Das Anfang Juli vom US-Senat verabschiedete Gesetz treibt die Neuverschuldung der US-Regierung somit weiter in die Höhe.

      Aktien, Anleihen & Co.

      Aktien: Am Aktienmarkt sind die Blicke – nach der Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU – derzeit voll und ganz auf die Berichtssaison zum zweiten Quartal gerichtet. Bereits Mitte Juli präsentierten US-Banken solide Zahlen und auch US-Technologieriesen, wie Alphabet, Meta oder Microsoft, legten jüngst gute Zahlen vor. Gerade Tech-Firmen konnten in den vergangenen Wochen von einem anhaltend hohen Wachstum im Bereich KI profitieren. Die Erträge auf Unternehmensseite zeigen sich in Summe also weiter stabil. Mit Blick in die Zukunft dürften Unternehmen, die hohe (KI-)Investitionen tätigen, zudem von vereinfachten Abschreibungsregeln profitieren, die im Rahmen des OBBB ermöglicht werden.

      Anleihen: Angesichts der wachsenden Staatsverschuldung in den USA, in Japan sowie vielen europäischen Ländern fordern Investoren höhere Prämien, was zu steigenden Renditen langlaufender Staatsanleihen führt. Die Zinsen kurzlaufender Anleihen bewegten sich zuletzt hingegen kaum – erste Zinssenkungen in den USA werden Ende des Jahres 2025 erwartet.

        Aus dem Portfoliomanagement

        Der Handelsdeal zwischen Europa und den USA ist geschafft und nimmt vorerst ein gutes Stück Unsicherheit vom Börsenparkett. Denn Planung und Stabilität hilft den Unternehmen mit Blick in die Zukunft. Gleichzeitig werden Exporte in die USA für europäische Unternehmen in Zukunft erschwert und die Auswirkungen auf US-Inflation und Wachstum dürften erst noch kommen. Insgesamt gehen wir im weiteren Jahresverlauf für die USA von einer Wachstumsabschwächung, aber keiner Rezession aus. Dies beruht auf der Annahme, dass keine großen Game-Changer auftreten, die sich auf den Konsum oder auf Investitionen von Unternehmen auswirken.

        Potenzial für einen solchen Game-Changer hat allerdings der noch bestehende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der in den kommenden Wochen spannend werden dürfte: Die USA erheben derzeit einen zusätzlichen Zoll von 30 % auf die meisten chinesischen Einfuhren; China schlägt zehn Prozent auf US-Importe auf. Ohne Einigung würde diese Schonfrist am 12. August enden und die gegenseitigen Strafzölle würden wieder auf mehr als 100 % steigen. Es bleibt also spannend und in Summe müssen wir weiter von Schwankungen an den Märkten ausgehen.

          Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.