Tipp 1: Trenne Berufliches und Privates

Dieser Tipp lässt sich auf vielen Ebenen anwenden, uns geht es aber natürlich ums Geld. Genauer gesagt, um deine Bankkonten. Bedeutet: Lege dir ein separates Konto für dein Business an. Das hat gleich mehrere Vorteile: Erstens hast du so einen viel besseren und schnelleren Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben. Zweitens hast du damit einen cleanen Kontoauszug, wenn du mal wieder Nachweise für die Krankenversicherung oder das Finanzamt bringen musst. Denn da muss ja nicht unbedingt draufstehen, wie oft pro Woche du beim Supermarkt um die Ecke einkaufen gehst und für welchen Betrag du dir Schuhe bestellt hast.

Tipp 2: Plane dein Einkommen

Wie viel ist meine Leistung wert? Diese Frage stellt sich vermutlich jeder, der den Schritt in die Selbständigkeit wagt. Hör dich bei Bekannten um oder googel nach üblichen Marktpreisen für deine Dienstleistung oder dein Produkt. Zu niedrig einsteigen solltest du nicht, denn unter Wert verkaufen will sich niemand. Ein zu hoher Preis kann auch gefährlich werden, denn gerade am Anfang brauchst du Aufträge, um Erfahrung und Referenzen zu sammeln. Du solltest auch eine grobe Vorstellung davon haben, wie viel du monatlich einnehmen wirst und ob du davon deine gestiegenen Ausgaben decken kannst. Denn für Versicherungen und Altersvorsorge wird höchstwahrscheinlich auch bei dir mehr Geld draufgehen als im Angestelltenverhältnis. Dazu später mehr.

Ganz wichtig, wird aber von vielen Selbständigen am Anfang übersehen: In „deinem“ Preis müssen auch Arbeitsausfälle wegen Krankheit oder Urlaub einkalkuliert sein. Denn da ist kein Arbeitgeber, der dir weiterhin Geld überweist, während du die Füße ins Mittelmeer streckst oder mit einer Grippe im Bett liegst.

Tipp 3: Bilde Rücklagen

Wow, das klingt super aufregend – ist aber wirklich wichtig. Auch das vergessen manche Unternehmer zu Beginn ihrer Selbständigkeit: Im Verlauf des ersten Jahres wird vom Finanzamt üblicherweise noch keine Einkommensteuer eingezogen. Erst mit deiner ersten Steuererklärung als Unternehmer wird diese rückwirkend für das gesamte erste Geschäftsjahr ermittelt und auf einmal abgebucht – das kann richtig weh tun. Ebenso schmerzhaft kann eine Nachzahlung an deine Krankenversicherung sein, wenn deine Beiträge aufgrund des unklaren Einkommens erstmal zu niedrig angesetzt wurden. Dazu kommt: Deine Aufträge können von heute auf morgen einbrechen. D.h. du musst auch eine längere Durststrecke ohne Einkommen überstehen können.

Tipp 4: Hab deine Versicherungen im Griff

Ja, wir Deutschen neigen dazu, etwas überversichert zu sein. Tatsächlich gibt es Versicherungen für jeden erdenklichen Fall, darunter auch zahlreiche für Unternehmer. Was du auf jeden Fall brauchst, ist eine Kranken- und Pflegeversicherung. Diese sind sogar gesetzlich vorgeschrieben. Als Selbständiger kannst du dich privat versichern oder freiwillig in eine gesetzliche Krankenkasse einzahlen. Beides hat Vor- und Nachteile, die Wahl hängt nicht zuletzt auch von deinem gesundheitlichen Zustand ab. Was ebenfalls sehr empfehlenswert ist, egal ob angestellt oder selbständig: Die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie sichert dich ab, falls du – zum Beispiel wegen einer Krankheit – langfristig nicht mehr arbeiten kannst. Und das kann Schreibtischmenschen genauso passieren wie Handwerkern. Darüber hinaus kannst du aus einer Fülle an weiteren Versicherungen für dich und dein Business wählen, wie unter anderem:

  • Krankentagegeld
  • Arbeitslosenversicherung
  • Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
  • Betriebshaftpflichtversicherung
  • Cyber-Versicherung
  • Rechtsschutzversicherung

Informiere dich, was in deinem Fall wirklich sinnvoll ist und wie hoch dein persönliches Risiko tatsächlich ist. Nicht unbedingt notwendige Versicherungen können sonst einen Großteil deines Einkommens auffressen.

Tipp 5: Stell dich gut fürs Alter auf

Noch ein allseits beliebtes Thema: Die Altersvorsorge. Es nützt nichts, eine gute Vorsorge für die Rente ist essenziell – für Arbeitnehmer wie für Selbständige. Als Unternehmer aber hast du den Nachteil, dass niemand für dich in die Rentenversicherung einzahlt – genau wie bei der Krankenkasse. Du allein bist dafür verantwortlich, dass du im Alter genug Erspartes hast, um davon gut leben zu können. Als Selbständiger kannst du freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die reicht aber auch bei Angestellten bei weitem nicht mehr aus. Du musst dich also zwangsläufig mit einer privaten Altersvorsorge beschäftigen. Ein langfristig angelegter ETF-Sparplan mit einer hohen Aktienquote ist die beste Wahl, denn so kannst du von den Renditechancen der Kapitalmärkte profitieren und bist nicht von einem Festzins abhängig. Hier hast du zwei Optionen: Eine reine Geldanlage zum Vermögensaufbau und eine mit Versicherungsmantel drumherum. Im ersten Fall sind die Verwaltungskosten niedriger – insbesondere bei digitalen Vermögensverwaltern oder dann, wenn du dir selbst ein ETF-Portfolio zusammenstellst und es verwaltest. Wenn du eine fondsgebundene Rentenversicherung wählst, kannst du hingegen Steuervorteile während der Auszahlungszeit im Alter nutzen. Hier solltest du dich gut informieren, um herauszufinden, welche Option für dich besser passt. Schließlich geht es bei der Altersvorsorge um eine Menge Geld.

Zugegeben: Es kostet etwas Überwindung, um sich neben dem Daily Business mit den Finanzen zu beschäftigen. Wenn du aber erst mal angefangen hast, geht ein Thema nach dem anderen locker von der Hand und am Ende bleibt das gute Gefühl: Du hast deine Finanzen im Griff und kannst dich voll auf dein Business konzentrieren. Wir wünschen dir ganz viel Spaß und Erfolg dabei!

Die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden, die zu einem Verlust deines eingesetzten Kapitals führen können. Historische Werte oder Prognosen geben keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung. Bitte mach dich deshalb mit unseren Risikohinweisen vertraut.

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